Geneigte Leser

Sonntag, 27. August 2017

Dracula's America: First Impressions

In einer ersten Testpartie haben Michi und ich die Regeln von Dracula's America ausprobiert. Das System ist schnell verinnerlicht und basiert letztendlich auf verschiedenen Würfelwertigkeiten (D6, D8, D10), die direkt mit dem Level der Charaktere verbunden sind. Ein Erfolg ist auf jedem Würfel eine 5+. Damit hat ein Held, dem grundsätzlich ein D10 zur Verfügung steht, deutlich mehr Chancen seine Würfe zu bestehen, als ein Novize, der nur mit D6 auskommen muss.
Das Ganze kommt äußerst sympathisch nahezu ohne umfangreiche Tabellen für die Basics, wie Shooting oder Fighting aus. Es gibt ein paar wenige Würfelmodifikatoren (die tatsächlich nur die Anzahl der zur Verfügung stehenden Würfel beeinflussen, nicht das Ergebnis an sich!), die allerdings schon während der ersten Partie kaum noch nachzuschlagen waren. In der allerersten Partie haben wir auf den Einsatz übernatürlicher Wesen oder Skills komplett verzichtet, um die grundsätzlichen Mechanismen kennenzulernen. Das Übernatürliche unterliegt jedoch dem gleichen sehr schlanken System und dürfte das Spiel kaum unnötig komplexer machen.
In unserer Partie hatten wir auch gleich die Bystander-Regeln mit dabei, die Michi dazu verführt haben eine unschuldige Passantin als menschliche Deckung zu missbrauchen. Prompt kam die Lady beim anschließenden Feuergefecht ums Leben! Ein sinistrer Zug von ihm. Wir hatten viel Spaß!







Nachwort von Michi:
Doc hat mir das Regelwerk geschenkt und wir haben es am Donnerstag ausprobiert - ohne den ganzen übernatürlichen Aspekt, der quasi modular mit reingenommen werden kann, aber nicht muss. Ich war ja neugierig auf Deadlands, aber soweit ich weiß, erlaubt das ja nur die vorgegebenen Abenteuer. DA hingegen erlaubt freies Spiel mit eigenen Banden, die man entweder in den üblichen (Capture-the-flag, Last-man-standing, etc.)-Szenarien, Kampagnen oder eben einfach so aufeinander hetzen kann. Ein Spiel dauert acht Züge und geht wahnsinnig schnell. Das System ist supereinfach und kommt nahezu ohne Tabellen aus. Ich bin begeistert! Dadurch, dass man nicht nachschauen und blättern muss, hat man die Augen die ganze Zeit auf dem Spieltisch und erlebt das Kopfkino wirklich ausgemalt vor sich. Die Zugfolge ist kartenbasiert, also kein I-go-U-go. Dazu hat jeder Spieler ein Pokerdeck - schwarze vor roten Karten, Pik vor Kreuz und Herz vor Karo. Bei gleichen Karten (z.B. beide Herz 10) wird ein Ereignis ausgelöst, um ein bisschen Zufall ins Spiel zu bringen (ein Bystander zieht eine Waffe und mischt sich ein oder sowas). Sehr empfehlenswert für schnellen und richtig dreckigen Spielspaß in Rattlesnake...(meine Figuren schienen fast ausnahmslos mit den berüchtigten Shoestein-Revolvern oder zumindest Triple-S-Munition ausgestattet zu sein, denn sie blockierten nach beinahe jedem einzelnen Schuss - der geneigte Leser wird sich den unrühmlichen Taten des gewissen SSS aus früheren Spielberichten erinnern). 
Trotzem habe ich den Shootout gewonnen ohne einen Mann zu verlieren, weil Docs Leute nach dem Verlust ihres Anführers und ihrer einzigen Flintenschützin die Hosen so voll hatten, dass sie abgehauen sind.

Keine Kommentare: